Hundertwassers Kommentar zum Werk

Das ist ein Thema, das ich drei-, viermal verwendet habe. Das ist das dritte Bild der Reihe "Augenwaage". Als ich es malte, dachte ich wirklich nicht an ein Auge, sondern an die matten und die glänzenden Partien. Ich hatte das Bild in Aquarellfarben angelegt und darüber einen Firnis gelegt, so daß die Aquarellfarben gut durch den Firnis hindurchscheinen konnten. Dann hatte ich in den Firnis hinein die dunklen Partien gemalt und diese nachher innen ausgewischt. Innerhalb der Aquarellpartien sind die mittleren Stellen weniger gefirnißt, so daß sich matte und glänzende Stellen verbinden - je nachdem, ob sie mit der Wassertechnik oder mit der Öltechnik gemalt worden sind. In dieses Bild habe ich auch Gold gebracht. Damals begann ich mehr und mehr Gold zu verwenden, ganz ungeachtet dessen, daß man das Malen mit Gold kindisch fand. Ich hatte da wahrscheinlich durch meine "Ahnen" Schiele und Klimt, die ebenfalls viel Gold verwendeten, keinerlei Hemmungen, dieses Material auch zu gebrauchen und echte Goldfolien aufzukleben. Ich wußte damals noch nicht, wie man sie richtig aufsetzt. Dadurch bekamen sie einen eigenen Reiz. Jetzt weiß ich leider ganz genau, wie man Gold auflegt, und nun ergeben sich leider nicht mehr so schöne zerfetzte Flächen. Der Titel "Die Augenwaage" entstand, wie oft, nachher. Wenn so ein Bild fertig ist, dann denkt man krampfhaft nach, welchen Titel es bekommen kann. "Titel" ist nicht richtig, "Name" ist besser - so wie man zu Menschen sagt: Franz, Josef oder Annemarie, so habe ich dann zu diesem Bild gesagt: Augenwaage. Es ist ein Auge, so anatomisch an den Sehnen aufgehängt, es kann aber auch etwas anderes, ganz etwas anderes bedeuten. An diesem Bild habe ich ein bißchen schneller gearbeitet. (aus: Hundertwasser, Buchheim Verlag, Feldafing 1964 und Ausg. 1973, S. 40)

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BALANCE OCULAIRE III
AUGENWAAGE III
Eye Balance III

Mixed media/Mischtechnik
La Picaudière, 1958
Painted at La Picaudière, June 1958
540 mm x 640 mm
Mixed media: Aquarell, Tusche, Eitempera, Öl, Vernis (Firnis), Schellack, Goldfolie auf weiß grundiertem Papier auf Leinen
Sammlung Würth, Künzelsau, Germany

  • Stedelijk Museum, Amsterdam, 1964
  • Hammerlunds Kunsthandel, Oslo, 1965
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  • World Travelling Museum Exhibition:
  • Museo Españolde Arte Contemporáneo, Madrid, 1979
  • Seedamm-Kulturzentrum, Pfäffikon/Lake Zurich, 1979
  • Palazzo Barberini, Rome, 1980
  • Palazzo Reale, Milan, 1980
  • Henie/Onstad Stiftelser Kunstsentret, Høvikodden,1980
  • Secession, Vienna, 1981
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  • Institut Mathildenhöhe, Darmstadt, 1998
  • Toskanische Säulenhalle im Zeughaus, Augsburg, 2002
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  • Würth Exhibitions 2004-07:
  • Kunstlocatie Würth, MK`s-Hertogenbosch, 2004/05
  • Art-Room-Würth, Böheimkirchen, 2005
  • Kulturforum Würth, Chur, 2005/06
  • Galleri Würth, Hagan, 2006
  • Kulturforum Würth, Kolding, 2006/07
  • *
  • Art Forum Würth, Capena/Rome, 2008
  • KunstHausWien, Vienna, 2008/09
  • Forum Würth Arlesheim, Switzerland, 2014-17
  • Kunstmuseum am Inselbahnhof, Lindau, 2019
  • Museum Würth, Künzelsau, 2013/14
  • Art Forum Würth Capena, Italy, 2017-19
  • W. Schmied, Hundertwasser, Feldafing, 1964 and 1973, p. 41 (c), p. 45
  • Hundertwasser, Retrospektive 1948-1997, Frankfurt 1998, p. 53 (c)
  • A. C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Cologne, 2002, Vol. II, pp. 359/360 (and c)
  • F. Hundertwasser / P. Restany, Hundertwasser, New York, 2008, p. 122 (c)
  • Kestner-Gesellschaft, Hanover, 1964, pp. 58 (c), 168
  • Hammerlunds Kunsthandel, Oslo, 1965, cat. 13, p. 17 (c)
  • Museo Español de Arte Contemporáneo, Madrid, 1979, cat. 168
  • Museum Ludwig, Cologne, 1980, p. 201 (c)
  • Secession, Vienna, 1981, p. 201 (c)
  • Kulturhaus, Graz, 1981, p. 201 (c)
  • Institut Mathildenhöhe, Darmstadt, 1998, p. 53 (c)
  • Musée des Beaux-Arts et de la Dentelle, Alençon, 2001, p. 37
  • Toskanische Säulenhalle im Zeughaus, Augsburg, 2002, p. 11 (c)
  • Der unbekannte Hundertwasser, KunstHausWien, Vienna, 2008, pp. 104-105 (and c), 288
  • La raccolta dei sogni, Art Forum Würth, Capena (Rome), 2008, p. 71 (c)
  • A.E.I.O.U., Museum Würth, Künzelsau/Germany, 2013, p. 91 (c)
  • Hundertwasser - Traumfänger einer schöneren Welt, Kunstmuseum am Inselbahnhof, Lindau, 2019, pp. 42-43 (and c)
  • B. Schoog, Der Mencsh lebt nicht vom Brot allein, Künzelsau, 2015, p. 67 (c)
  • Postcard, Buchheim Verlag, Feldafing, n.d. (repr.)
  • Hundertwasser Art Calendar 1974, Buchheim Verlag, Feldafing (29,7 x 40 cm, March) with commentary by the artist
  • Hundertwasser 2004 Calendar, Taschen, Cologne (and reprints)
  • Hundertwasser 2012 Calendar, Taschen, Cologne (and reprints)