Hundertwassers Kommentar zum Werk

Es begann meine Zeit als Kapitän der "Regentag", ehemals "San Giuseppe T". (Es gab so viele Schiffe mit Namen San Giuseppe, daß sie alphabetisch bezeichnet wurden.) Ich verlegte mein Hauptquartier für etwa zehn Jahre an Bord, lebte hauptsächlich an Bord in Schiffswerften und an Anlegestellen in Palermo, Palestrina, Porte Grandi am Sile, Malcontenta an der Brenta, in Malta, in La Goulette (Tunis) und Portoferraio (Elba). Ich las alle Bücher über Seefahrerei, von der "Mutiny on the Bounty" bis Moitessiers Slocum [eines der Bücher, die Bernard Moitessier über Joshua Slocum geschrieben hat, "The Long Way" oder "The First Voyage of the Joshua", Anm. d. Hrsg.] und Hitchcock. Ich bereitete die "Regentag" auf eine Seereise bis ans Ende der Welt vor, was acht Jahre dauerte. Die tatsächliche Fahrt nach Neuseeland dauerte dann nur mehr eineinhalb Jahre, sie führte über den Atlantik, über Tahiti in den Pazifik. Ich selbst war nicht immer an Bord, da ich schon sehr beschäftigt war. Diese Leistung eines Malers, sowohl der asymmetrische Schiffsbau, als auch die Seereise, sind noch gar nicht gewürdigt worden. In italienischen Gewässern war Antonio Schiffsführer, über die Ozeane war es Horst Wächter, ein Mann, der nur bei Gefahr lachen kann. (aus: Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Bd. 2, Taschen, Köln 2002, S. 535)